Pflanzenkohle

Pflanzenkohle, auch bekannt als Biokohle, ist Kohle die aus pflanzlichen Stoffen (Biomasse, daher Biokohle) gewonnen wird. Hierzu wird die Biomasse, insbesondere holzartige Biomasse, unter Ausschluss von Sauerstoff „verbrannt“ bzw. verkohlt, sogenannter Schwelbrand. Bei dieser „Verbrennungsart“ oxidiert der in der Biomasse enthaltende Kohlenstoff wegen Absenz des Sauerstoff nur sehr träge zu CO2 und akkumuliert somit zu „reinem“ Kohlenstoff. Pflanzenkohle hat einen hohen Anteil an „reinem“ Kohlenstoff. Sie ist nicht mit Braun- oder Steinkohle zu vergleichen, sehr Wohl jedoch mit der bekannten Holz- bzw. Grillkohle, wobei gewisse physikalische und chemische Eigenschaften entscheidend unterschiedlich sind.


In Kohlenmeilern wurde Pflanzenkohle bereits seit Beginn der Eisenzeit produziert. Als Inputmaterial diente schon damals Holz, aber auch Stroh wurde verwendet. Dieses traditionelle Verfahren wird aufgrund der bei der Verschwelung vermehrt auftretenden und in die Atmosphäre entweichenden Schwelgase sowie der relativ geringen Kohlenstoffeffizienz, heutzutage nur noch selten praktiziert. Heutzutage werden kontrollierte Prozesse wie die Pyrolyse, die Hydrothermale Karbonisierung oder die Dampf-Thermo Karbonisierung zur Herstellung von Pflanzenkohle eingesetzt.


Pflanzenkohle kann selbstverständlich zum Grillen bzw. generell als Brennstoff verwendet werden. Aufgrund der entscheidend unterschiedlichen Struktur im Vergleich zur Grillkohle ist sie auch für die Bodenverbesserung geeignet. Die Pflanzenkohle ist kein Düngemittel, sondern lediglich ein Trägermedium mit einer enorm großen spezifischen Oberfläche. Diese riesige Oberfläche dient Mikroorganismen als „Häuschen“ sowie Nährstoffen und Wasser als Speicherort. Der pure Einsatz dieser Kohle kann demnach einen negativen Effekt auf die Bodenflora und -fauna bewirken. Vor dem Einsatz sollte die Pflanzenkohle deshalb mit Nährstoffen, Wasser und Organismen „aufgeladen“ bzw. beimpft werden.